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Wasserbüffel zur Landschaftsgestaltung

NATURSCHUTZ – Rückzüchtungsprojekt des „Förderkreises Große Pflanzenfresser“ auf einer Weide in Grasellenbach

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Seit einigen Tagen weiden drei Wasserbüffel auf einer Wiese in Grasellenbach. Was es damit auf sich hat, erklärte der „Förderkreis Große Pflanzenfresser im Kreis Bergstraße“ aus Lorsch bei einem Pressegespräch.
GRASELLENBACH/LORSCH.
Es war schon ein ungewohnter Anblick für die Spaziergänger und Wanderer, die in den vergangenen Tagen an den Grasellenbacher Wiesen vorbeikamen. Drei junge Wasserbüffelfärsen bewegen sich auf einer Weide der Schierenbeck-Mauermann GbR. Sie gehören zu einem Rückzüchtungsprojekt des Lorscher Vereins „Förderkreis Große Pflanzenfresser im Kreis Bergstraße“. Ziel des Projekts ist die Rückzüchtung des europäischen Wasserbüffels. Dieser habe nach der letzten Eiszeit hier ein natürliches Vorkommen gehabt bis er, wahrscheinlich durch Menschenhand, ausgerottet wurde. Das erklärte Vereinsvorsitzender Claus Kropp.
Der Einladung zur Vorstellung des Projektes waren neben Medienvertretern auch Bürgermeister Markus Röth, Vertreter des Geo-Naturparks Bergstraße-Odenwald sowie eine Vertreterin des Forstamtes gefolgt. Auch Interessierte aus der Bevölkerung, die zufällig an der Weide vorbeikamen, schlossen sich teilweise an. Sie hörten gespannt dem Vortrag zu und informierten sich bei den zuständigen Projektleitern.
Konkret sollen mit dem nun gestarteten Projekt zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden. Zum einen die Rückzüchtung des europäischen Wasserbüffels. Dafür werden die drei jungen Kühe, die von der Büffelfarm Hatten stammen, mit dem Sperma eines wilden asiatischen Wasserbüffels besamt. Bis es so weit ist, werden aber noch ein paar Monate vergehen, da die Kühe noch recht jung sind. Zum anderen werden die Tiere in der Landschaftspflege eingesetzt. Auf den Grasellenbacher Wiesen, die einen weichen Boden haben und teilweise morastig sind, wachsen vor allem Binsengräser. Diese überwuchern die Weiden, werden aber von normalen Rinderrassen verschmäht. Für Wasserbüffel hingegen sind sie eine Delikatesse.
Mit ihren Trittsiegeln, die ihre Hufe hinterlassen, tragen sie aber auch zur Landschaftsgestaltung und Renaturierung bei. Insekten-, Amphibien- und Vogelarten, die hier längst nicht mehr vorhanden sind, sollen sich dadurch wieder ansiedeln. Sie finden neue Lebensräume und Futter. Aufmerksame Beobachter konnten nach dem Pressetermin sogar schon beobachten, wie sich Vögel bei den Wasserbüffeln aufhielten und diesen die Parasiten und Mücken vom Leib hielten. Die Tierarten ergänzen sich und sorgen so auch für neue Artenvielfalt in der Region.

 

Lesen Sie hier den vollständigen Artikel vom 05.04.2014 aus dem Starkenburger Echo.